Der Kreis bezuschusst das Besucherbergwerk Grube Fortuna jährlich mit 300.000 Euro. Nun sind wegen Sicherheitsbedenken – es fehlt ein zweiter Fluchtweg – vorerst keine Einfahrten mehr möglich. Der Landrat will keine Bestandsgarantie mehr geben. Wollen Sie die
Fortuna als Besucherbergwerk erhalten? Wenn nein, warum können wir darauf verzichten? Wenn ja, welche konzeptionelle und finanzielle Lösung kann es geben?
Es ist bedauerlich, dass der Einfahrbetrieb der Grube Fortuna nun vor dem Aus steht. Für die Besucher und Besucherinnen des Geländes, vor allem die Schulkinder, war die Möglichkeit in ein echtes Bergwerk einfahren zu können ein Erlebnis.
Trotzdem muss ich mich der Meinung von Landrat Schuster anschließen, dass die Grube geschlossen bleiben muss, wenn nicht das Land Hessen oder private Investoren zur Finanzierung der erforderlichen Baumaßnahmen einspringen.
Auch als Bestandteil des kürzlich ins Leben gerufenen Geoparks Westerwald-Lahn-Taunus ist nicht zu erwarten, dass die Zahl der Besucher und Besucherinnen – und damit der Einnahmen aus Eintrittsgeldern – in der Höhe ansteigt, wie sie notwendig wäre, um die Kosten zu decken. Die Ideen, die es gibt, um die Attraktivität der Grube, des Geländes und der Gastronomie zu steigern und mehr Gäste anzulocken, sind meiner Meinung nach wenig realistisch, weil sie ohne weitere Investitionen nicht umsetzbar sind.
Das Gutachten und damit die genaue Höhe der Kosten für den Bau eines Noteingangs liegen noch nicht vor. Erst wenn die Zahlen auf dem Tisch liegen, werden wir konkret diskutieren können. Aber schon jetzt ist klar, dass mit einem 7-stelligen Betrag gerechnet werden muss. Angesichts immer knapper werdender Kassen und bereits angehäufter Schulden, sehe ich keinen Spielraum für den Kreis über sein bereits bestehendes Engagement hinaus zugehen.
Gerade haben wir erfahren, dass die Regierung in Berlin den kommunalen Finanzen einen weiteren Schlag versetzt hat, indem sie die Bundesbeteiligung an den Unterkunftskosten für Arbeitslosengeld –II-Beziehende erneut gekürzt hat. Und wir wissen noch nicht, welche weiteren Belastungen noch auf den Kreishaushalt zukommen werden. Immer noch diskutiert die Regierung die Abschaffung der Gewerbesteuer und auch die Auswirkungen der Finanzkrise und des harten Winters, zum Beispiel durch einen weiteren Anstieg der Heizkosten, auf die kommunalen Haushalte sind noch nicht endgültig absehbar. Wir sind in diesen Zeiten leider gezwungen auch unliebsame Entscheidungen zu treffen, aber das ist Bestandteil der Fürsorgepflicht gegenüber unseren Bürgerinnen und Bürgern und den nachkommenden Generationen.
Welcher Termin oder welche Entscheidung ist bei Ihrer Arbeit in der kommenden Woche am wichtigsten?
In der kommenden Woche ruht die parlamentarische Arbeit und auch ich werde die Zeit nutzen, um zu entspannen und meine Familie zu besuchen. Außerdem nutze ich die sitzungsfreien Tage der Ferien gerne, um Liegengebliebenes und Verschobenes aufzuarbeiten und Ideen weiter zu entwickeln.
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