Hilfe hat dieser Tage viele Formen. Viele Menschen in Deutschland spenden Kleidung, Nahrungsmittel und Geld an Menschen die hierher geflüchtet sind. Viele möchten helfen – doch nicht alle wissen, wo man damit überhaupt am besten anfängt. Brauchen die Flüchtlinge noch Winterkleidung oder vielleicht eher Kinderspielzeug? Wie kann ich leerstehenden Wohnraum zur Verfügung stellen? Diese wichtigen Fragen will ein breites Bündnis aus Hilfsorganisationen, gemeinsam mit den betreffenden Menschen selbst, im „Refugee Forum Gießen“ klären. Die Veranstaltung organisiert der HVD Hessen in Kooperation mit den Initiativen „Refugee Law Clinic Gießen“, „an.ge.kommen“, „medinetz Gießen“, „Flüchtlingshilfe Mittelhessen e.V.“, „Asylbegleitung Mittelhessen e.V.“ und „Rassismus tötet“.
„Es ist uns wichtig mit Flüchtlingen zu sprechen und nicht nur über sie“, erklärt Florian Zimmermann, Vorsitzender des Humanistischen Verbandes in Hessen und Sprecher für Flüchtlingspolitik des Humanistischen Verbandes Deutschlands. Schirmherrin der Veranstaltung, Mürvet Öztürk, möchte auch an diejenigen erinnern, die sich aktiv für andere engagieren: „In den letzten Tagen wurde viel über Ängste der Menschen vor Überfremdung gesprochen. Doch es gibt Ängste von Helferinnen und Helfer, die auf Grund ihres Engagements für Flüchtlinge eingeschüchtert werden sollen. Oder Flüchtlinge, die zu uns kommen und Angst vor Ablehnung haben. Wir dürfen als demokratische und humanistische Gesellschaft dies nicht zulassen. Daher ist diese Veranstaltung ein wichtiges Signal an Menschen, die Flüchtlingen helfen wollen. Sie sollen in ihrem Engagement gestärkt und unterstütz werden. Ich danke allen Organisatoren, für diese Möglichkeit des Austausches auf Augenhöhe mit den Flüchtlingen selbst und Helferinnen sowie Helfern.“
Am 24. Oktober 2015 lädt der HVD Hessen alle interessierten Menschen zum „Refugee Forum“ zwischen 10:00 und 20:00 Uhr in den Georg-Büchner-Saal der JLU Gießen, Bismarckstr. 37, 35390 Gießen ein. Das „Refugee Forum“ bietet Möglichkeiten zum Kennenlernen, zum Fragen stellen und zum Austauschen von Alltagstipps. Initiativen und Organisationen, die Hilfe für geflüchtete Menschen leisten, werden vor Ort über ihre Arbeit informieren. Der Veranstaltungsablauf ist offen gestaltet und wird durch Musik und Spiele für Kinder aufgelockert.
Zusätzlich wird auch eine Bücherspende organisiert. Das „Refugee Forum Gießen“ sammelt Bilder- und Wörterbücher in den verschiedensten Sprachen, die bei der Veranstaltung an Menschen verteilt werden sollen, die Deutsch oder Englisch lernen möchten.
Weiterführende Informationen
Stellungnahme des HVD Bundesverbandes zur Flüchtlingshilfe: www.hvd-hessen.de/?p=1400
Was ist Humanismus?
„Der Humanismus ist eine demokratische und ethische Lebenseinstellung, welche die Ansicht vertritt, dass alle Menschen das Recht und die Verantwortung haben, ihrem eigenen Leben Sinn und Form zu geben. Der Humanismus steht für den Aufbau einer menschlicheren Gesellschaft durch eine Ethik, die auf menschlichen und natürlichen Werten im Geiste der Vernunft und der freien Meinungsbildung durch menschliche Fähigkeiten basiert. Er ist nicht theistisch und akzeptiert keine übernatürlichen Sichtweisen auf die Realität.“ Minimum Statement on Humanism der Internationalen Humanistische und Ethische Union (IHEU)
Wer ist der HVD?
Der HVD ist eine Weltanschauungsgemeinschaft im Sinne des Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland und eine Kultur- und Interessenorganisation von konfessionsfreien Menschen. Er wurde am 14. Januar 1993 gegründet und zählt bundesweit etwa 20.000 Mitglieder, einige seiner Mitgliedsverbände blicken auf eine über 150jährige Geschichte zurück. Der Landesverband Hessen ist ein junger Verband, der erst am 13. Februar 2011 gegründet wurde. Die Arbeitsfelder reichen von Aufklärungs- und Vortragsarbeit, Fest- und Feierkultur, Kinder- und Jugendarbeit, Bildungsthemen, Humanistische Lebenskunde sowie vielen unterschiedlichen Angeboten und Dienstleistungen aus den Bereichen Gesundheit und Soziales. Im Jahr 2009 sorgte der HVD bundesweit für Aufsehen, indem er erfolgreich gegen die Kampagne „Pro Reli“ in Berlin mobilisierte und für einen Ethikunterricht für alle eintrat.
Rückfragen bitte an: presse@hvd-hessen.de