[FAZ] Front gegen Erdogan-Referendum: Hayir – Nein!

a-substantial-number-of-akp-constituents-signal-a-no-vote-for-referendum-239401-5Frankfurter Allgemeine Zeitung, von Thomas Gutschker und Lydia Rosenfelder, 12.03.2017

Ende Januar geschah etwas Ungewöhnliches im Hessischen Landtag. Turgut Yüksel, vor sechzig Jahren in Anatolien geboren, SPD-Abgeordneter, starrte auf seinen Laptop. Die türkische Regierung hatte gerade den Termin für das Referendum über ein Präsidialsystem bekanntgegeben. Yüksel sah sich dazu ein Video an, in dem Regierungspolitiker denen von der Opposition an die Gurgel gehen, um das Referendum durchzusetzen. Er drehte den Bildschirm zu seiner Nachbarin im Plenum. „Guck dir mal den Unterschied an, wie es hier läuft und dort“, sagte Yüksel. „In der Türkei wird es nach dem Referendum keinen Raum mehr für andere Meinungen geben.“

Die Nachbarin war Mürvet Öztürk, vor 44 Jahren am Niederrhein geboren, Tochter kurdischer Eltern. Sie ist Mitglied der Grünen, hat deren Landtagsfraktion aber im Streit verlassen. Öztürk ist nicht konfliktscheu, doch bei den Bildern aus Ankara fasste sie sich an den Kopf. „Wir müssen etwas dagegen tun“, sagte sie zu ihrem Kollegen, „wir können da nicht einfach zusehen.“ Und so wurde während einer Landtagsdebatte in Wiesbaden eine Kampagne gegen die türkische Verfassungsänderung geboren.

Es ist nicht die einzige in Deutschland, es gibt viele lokale Aktionen und auch den Wahlkampf der türkischen Opposition. Aber die Nein-Initiative Hessen ist wohl am besten organisiert und zugleich überparteilich. Öztürk und Yüksel haben die deutschtürkische Zivilgesellschaft um sich versammelt, ein breites Bündnis, wie es das vorher noch nie gab. Sie wollen beweisen, dass es unter den Türken und Türkischstämmigen hierzulande nicht nur die Jasager gibt, die Erdogan unterstützen und sein autoritäres System. […]

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