„Der von der Bundesregierung als Bestandteil einer fortschrittlichen Integrationspolitik gepriesene Einbürgerungstest erleichtert nicht die Integration. Im Gegenteil baut er unnötig hohe Hürden auf. Mindestens 40 der 300 vorgestellten Fragen sind zu beanstanden. Die
Formulierungen der Fragen gehen über das per Gesetz für eine Einbürgerung erforderliche Sprachniveau hinaus. Der Test entspricht nicht – wie versprochen – dem US-Vorbild, ganz im Gegenteil.
Denn während die USA staatspolitisches Grundlagenwissen abfragen, ergeht sich der deutsche Test in Detailwissen und Spitzfindigkeiten. Außerdem sind viele Fragen integrationspolitisch irrelevant. Heute am 1. September geht mit der bundesweiten Einführung dieser Einbürgerungstests integrationspolitisch ein falsches Signal aus“, stellt die innenpolitische Sprecherin der Landtagsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, Mürvet Öztürk, fest.
Lange Jahre sei das Thema „Integration“ von den Volksparteien links liegengelassen worden. „Wir GRÜNE haben sehr früh auf die Notwendigkeit einer fortschrittlichen und modernen Integrationspolitik hingewiesen. Es ist sinnvoll, dass Menschen, die in Deutschland leben auch mehr über den politischen, kulturellen und wirtschaftlichen Hintergrund dieses Landes erfahren. Dieses Wissen steht sowohl deutschen als auch nichtdeutschen Mitbürgerinnen und Mitbürgern gut an. Daher muss im Bereich von Bildung, Lebenslanges Lernen, demokratischer Teilhabe und Integrationsangebote mehr getan werden.“
❖ ❖ ❖